Die "Grabeskirche" in Jerusalem
Sehenswürdigkeiten im christlichen Altstadtviertel von Jerusalem
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Beschreibung
Die historischen Stätten von Kreuzigung und Leerem Grab befinden sich innerhalb der Grabeskirche im sogenannten Christlichen Viertel von Jerusalem - das ist ein gesichertes, jüngst wieder bestätigtes Ergebnis der archäologischen und historischen Forschung.
Die Grabeskirche liegt innerhalb der heutigen Stadtmauern. Nach dem Bericht des Johannesevangeliums (Johannes 19,20) und des Hebräerbriefs (Hebräer 13,12) war der Hügel Golgatha jedoch außerhalb der Stadtmauern gelegen. Doch archäologischen Untersuchungen zeigen, daß anders als heute die Mauer der Römerzeit unmittelbar vor, nicht hinter dem Golgathafelsen und dem Gräberareal verlief, nahe bei einem Tor (Hebräer 13,12).
Viele andere Indizien weisen in die gleiche Richtung der Echtheit beider Orte, auch wenn manche Besucher angesichts des heutigen Zustands viel lieber zu der ruhigen Alternative greifen, die in Jerusalem geboten wird: dem sogenannten Gartengrab nicht weit vom Damaskustor, östlich der Nablus Road.
Das Leere Grab in der Grabeskirche ist weitgehend zerstört und entstellt. Deshalb hat der Grabraum in seiner heutigen Gestalt nichts mehr mit dem 1. Jahrhundert gemeinsam.
Ein kleines Stück des ursprünglichen Gesteins vom Grab Jesu kann man immerhin noch sehen, wenn man sich vor der sogenannten Koptischen Kapelle am hinteren, westlichen Teil der Adikula, des «Grabhauses», bückt und am dort meist sitzenden koptischen Priester vorbeischaut.
Hier ist wenigstens noch ein Stück dessen zu erkennen, was auch Joseph von Arimathäa sah, als er Jesus bestattete.
Auch das im hinteren Teil der Kirche freigelegte «Grab des Josef von Arimathäa» macht diese Zeit und die Überlieferung von einer größeren Gräberanlage noch nachvollziehbar.
Vom Golgathafelsen ist jedoch rund fünfzig Meter entfernt, in der gleichen Kirche, noch viel zu sehen: oben in der griechisch-orthodoxen Kapelle wurde der ursprüngliche Stein wieder freigelegt, man sieht an einer Stelle einen kleinen Rest des Artemis-Tempels, den Kaiser Hadrian um 136 n. Chr. errichten ließ, um christ-lichen Pilgern den Zugang zu versperren - größere Teile sind unter dem russisch-orthodoxen Alexander-Hospiz und der evangelisch-lutherischen Erlöserkirche zu sehen.
Auf Golgatha liegt außerdem eine vor wenigen Jahren wiederentdeckte Vertiefung mit einem Steinring, der nach der Meinung einiger Archäologen einst zur Befestigung eines Kreuzes diente.
Übrigens: Das rechte Eingangsportal ist seit der Zeit Saladin zugemauert.
Geschichte
Die Geschichte der Grabeskirche begann im Jahr 325 nC., als Helena, die Mutter Konstantin des Großen, zu einer Pilgerreise nach Jerusalem kam.
Von Bischof Makarios erfuhr sie, daß sich Golgatha und das Grab vermutlich unter dem Altar der Aphroditebefinden müßten, den 135 nC. Kaiser Hadrian errichten ließ.
Helena veranlaßte daraufhin ihren Sohn Konstantin auf dem heidnischen Tempelplatz umfangreiche Ausgrabungen durchzuführen.
Die Arbeiten waren nicht umsonst. Tatsächlich fand man Zeugen aus alter Zeit und nachdem man der Meinung war, hier Golgatha und das Grab gefunden zu haben (man fand die Reste von 3 Kreuzen und ein verschlossenes Grab ), ließ Konstantin 326 nC. oder 333 nC. eine erste Grabeskirche erbauen. Sie wurde 335 vollendet und "Anastasia" (Auferstehung) genannt.
614 überrannten die Perser das Heilige Land. Jedes Kloster, jede Kirche, jeder Schrein, der den Byzantinern heilig war, wurde zerstört. Die Grabeskirche wurde abgebrannt und das große Kreuz von Golgatha weggeschleppt.
628 besiegte der byzantinische Kaiser Heraklius die Perser. Als er in Jerusalem einzog, trug er das Kreuz von Golgatha, das er der Feindeshand entrissen hatte. Modestus, ein Abt der Grabeskirche (und späterer Patriarch von Jerusalem), machte sich an den Wiederaufbau.
Im Jahre 1009 ordnete der Fatimidenkalif El-Hakim die totale Zerstörung der Grabeskirche mit "allen ihren Anzeichen christlicher Pracht" an und seine Befehle wurden buchstabengetreu ausgeführt. Das Innere der Kirche wurde geplündert und gebrandschatzt, die Grabsteine wurden umgeworfen und sogar der Versuch gemacht, das Heilige Grab herauszureißen, um "die letzte Spur davon von dem Erdboden zu vertilgen". So berichtet Yaha Ibn Saud, ein Chronist des 11. Jahrhunderts.
1030 wurde den Byzantinern durch das Kalifat in Kairo - dem Jerusalem zu jener Zeit unterstand - erlaubt, die Kirche neu zu errichten; diese Arbeit wurde 1048 beendet. Diesen Neubau fanden die Kreuzfahrer ca. 50 Jahre später vor.
Nachdem die Kreuzfahrer am 15.7.1099 die Grabeskirche eroberten, begannen sie mit der Ausgestaltung und Verschönerung der Kirche. 1149 wurde die neu erbaute romanische Kirche eingeweiht.
1808 wurde die Kirche Opfer eines Feuersbrunst und große Teilen wurden vernichtet. Der Wiederaufbau wurde mit wenig Geschmack und Stilgefühle durchgeführt.
1955 wurde die äußerst baufällige Grabeskirche einer durchgreifenden Restaurierung unterzogen.
Diverses
Das Besitzrecht an der Grabeskirche durch die die verschiedenen Denominationen - Griechisch-Orthodoxe, Römisch-Katholische, Armenier, Kopten, Abessinier und Syrer - wurde 1852 in einem Dokument, bekannt als "Status Quo", festgelegt, das heute noch Gültigkeit besitzt.
Die hierin enthaltenen Vereinbarungen sind recht kompliziert. Sie betreffen nicht nur die Teile des Gebäudes, die der jeweiligen Denomination gehören, sondern auch jeden einzelnen Gegenstand in der Kirche. Lampen und Ikonen, Säulen und Mauern, Kapellen und Bilder haben ihren rechtmäßigen Besitzer, der für sie voll verantwortlich ist.
Leider kommt es in der Grabeskirche immer wieder bezüglich der Gebetszeiten zu große Spannungen zwischen der Griechisch-Ortodoxen, Armenische-Gregorianischen und Äthyopisch-Ortodoxen Kirche.
So kam es 2008 darüber sogar zu einem handgreiflichen Streit zwischen den Griechisch-Ortodoxen und Armenischen Mönchen, weil man sich über die Gebeteszeiten nicht einigen konnte.
Lage der Grabeskirche (c) 2012 theologische-links.de
(c) Wikipedia
Weg zur Grabeskirche von Westen her kommend (c) 2012 www.theologische-links.de (1600x1200)
Die Fassade der Grabeskirche - Blickrichtung nach Norden (c) 2012 www.theologische-links.de (1600x1200)
Die Frankenkapelle (c) 2012 www.theologische-links.de (1600x1200)
Die Frankenkapelle (c) 2012 www.theologische-links.de (1600x1200)
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